Architektur, die.

Auch wir sind betroffen!
Während früher Häuser noch die gute Visitenkarte des Architekten oder Besitzers waren, sind sie heute nur noch ein Steckbrief für ein Verbrechen, für ein Verbrechen an moderner Baukunst!

Die Städte sind geprägt von seelenlosen Betonbauten, die das Schwarz des Asphalts brutal durchbohren.
In Windeseile errichtet, sind sie ausschließlich auf Funktion ausgerichtet und vermeiden jedes noch so kleine Ornament, das doch den Menschen in den tristen Betonschluchten ein wenig Glanz in ihre Augen spiegeln könnte. Versuche zeitgenössischer Künstler dem Gefängnis aus Beton, Zement und Stahl ein wenig Leichtigkeit zu vermitteln, müssen scheitern.
Gesenkten Hauptes schleichen wortlose Menschen durch unsere modernen Städte, jeder Freude beraubt, der Depression überlassen, der Flucht in Alkohol und Drogen preisgegeben. Moderne Städte, die dem Tode und Verfall näher sind, als dem pulsierenden Leben!

Wie war die Redaktion der Enzyklopädie doch erfreut, daß es auch heute noch anders geht!
In den Weiten des Pfalzparks entdeckte sie ein Bauwerk, das beweist, daß Zweckmäßigkeit und Ästhetik kein Widerspruch sein müssen!

Wie ein Juwel unter Steinen, fanden wir hier ein Gebäude, dessen in die Weite des Himmels gerichtete senkrechte Strukturen zunächst Stabilität und Sicherheit vermitteln. Mechanische Erfordernisse wurden hier in vorbildhafter Weise umgesetzt, ein Beispiel moderner Ingenieurskunst! Klare Gliederung dominiert das Bauwerk, wirkt beruhigend. Sachlich, aber dennoch nicht nüchtern, erschließt sich die Funktion bereits auf den ersten Blick, jedoch ohne dem Betrachter etwas vorzuenthalten, ihn quasi mit undurchschaubaren Strukturen zu ängstigen oder zu erdrücken. Richtig und gekonnt umgesetzt, müssen funktionale Ansprüche und ein harmonisches Äußeres kein Widerspruch sein, wie dieses Bauwerk beweist!

Dennoch gibt es hier mehr zu entdecken! Zart und filigran fügen sich schlichte Ornamente ein, deren Anmutung und Zartheit mit dem Auge des Betrachters spielen, es gleichsam gefangennehmen, ohne es dabei aber zu erdrücken. Kunst, die nicht mit der Brechstange daher kommt, sondern Leichtigkeit vermittelt und durch die gerundeten Formen den Sinnen des Betrachters schmeichelt. Kunst am Bau, die sich nicht in den Vordergrund drängt, aber dennoch dezent einen Höhepunkt im Gesamtkunstwerk bildet. Kunst, wie sie sein muß!

Selbst Sicherheitsaspekte wurden berücksichtigt. Bedingt durch den unmittelbar benachbarten, knapp 30 km entfernten, Militärflughafen und den auf dem Pfalzpark gelegenen Hubschrauberlandeplatz, waren Markierungslampen unerläßlich. Auch diese streben aufwärts und erheben das Herz des Betrachters. Sie stehen nicht in Konkurrenz zum Bauwerk, sondern sind Teil dessen und sagen dem Betrachter auch in finsterer Nacht "Ich beschütze Dich, ich spende Dir Licht auch in der Dunkelheit! "

Fazit: Moderne Architektur kann auch heute noch, trotz Kostendruck und Schnelllebigkeit einer kränkelnden Gesellschaft, Sicherheit, Wärme und Wohlbefinden spenden!


Blumenfreund, der.
Verhaftung(en), die. (Teil 2)